Saturday, April 28, 2007

British Music Week - oder: *sprachlos*

CAUTION: VERY long text... aber sowas von!
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Freitag, 27. April 2007.
Nachdem ich aufgestanden bin und kurzfristig entschieden habe, dass ich doch lieber mit dem Zug fahre und James ein paar Tage Ruhe gönne (wobei wir alle wissen, dass James während meiner Abwesenheit meinem Bruder dienen wird, da er seinen Wagen seiner Freundin geben wird...), habe ich meine Sachen gepackt und bin in den Zug Richtung Köln gestiegen. Nach 40 Minuten Aufenthalt am Frankfurter Hauptbahnhof war ich nach knapp 1 ½ Stunden endlich in Köln angelangt und wurde von Spunk abgeholt. Yeah! Es konnte losgehen!

Nachdem wir uns ein wenig bei ihr zu Hause ausgeruht haben (mit "Skins" gucken *FUCK, ich werde süchtig nach dem scheiß!*, essen und trinken) machten wir uns um halb acht auf in Richtung Prime Club! Ich freute mich wie blöd!! British Music Week! The Holloways! In Köln! Und ICH werde dabei sein!!! :-D

Aufgeregt (und blöd) wie ich war, habe ich natürlich (wie konnte es auch anders sein?) die Digi-Cam bei Spunk zu Hause vergessen, was zur Folge hatte, dass ich keine Bilder machen konnte *heul und mir dabei selbst in die Fresse hau'*.

Um 20:30 Uhr waren wir schließlich im Prime Club und wunderten uns erst einmal. Es hieß, dass der Einlass bereits um 19:00 Uhr sei und um 20:00 Uhr die Show beginne. So dachten wir zumindest. Wir betraten den Club und wunderten uns – wo waren die ganzen Leute??? Und warum spielte noch keine Band?? Mit uns waren über den Daumen gepeilt gerade mal 20 bis 30 Leute im Saal. Also entschieden wir uns für das, was wohl jeder gemacht hätte: Bier!

Wir stellten uns mit unseren Bieren an einen Bartisch und unterhielten uns. Eine ganze Weile lang. Bis mir förmlich das Herz in die Hose rutschte. Da war er! Da betrat er den Club, als wäre Nichts, als wäre er ein "stinknormaler" Gast. Gefolgt von seinen Kollegen! Lieblingsbassist Nr. 2 (nach Alex James): Bryn Fowler! Und seine Kollegen Alfie, Rob und der Drummer! Yeah, ich bin schlimm, ich weiß... ;-) Als er vorbei lief, schaute er sich etwas gelangweilt im Club um und ich nickte ihm so cool ich konnte zu (in der Hoffnung, er würde mein Starren nicht bemerken), als er zu uns rüber schaute. *schmacht*

Nach weiteren Momenten des Wartens und der Feststellung, dass mittlerweile einige Menschen mehr ihren Weg in den Prime Club gefunden hatten, war es schließlich soweit: Die erste Band betrat die Bühne. "The Victorian English Gentlemans Club". Was soll man zu dieser Band sagen? Ein Gitarrist und Sänger, eine Bassistin und eine Schlagzeugerin. Mehr Infos? Die Gitarre war toll. *no further comment*.

Nach dem Gentlemans Club folgte eine kurze Umbaupause, in der Bryn noch einige Male biertrinkend an uns vorbei lief und mich schmachten lies. Spunk bot sich an, ihn anzusprechen, getreu dem Motto "my friend is shy..." und so weiter – doch ich flehte sie förmlich an, es nicht zu tun. Und wie es eine gute Freundin nun mal tut, hat sie es auch nicht getan. Danke :-)

Als nächste Band stand "mohair" auf dem Plan. Sie betraten die Bühne und als erstes fiel mir (natürlich) die Gitarre des Sängers auf: Eine Gibson ES 335 – erst in Holzoptik, später dann die "Cherry Red"-Edition – sehr hübsch. Zu mohair fallen mir nur zwei Worte an: "Whoa geil!". Meine Fresse, kaum betraten sie die Bühne, hat der lockenköpfige Sänger und Gitarrist losgelegt, als gäbe es kein Morgen mehr. Es war der absolute Hammer – "catchy melodies", super Gitarren, geniale Songs und überhaupt war der Auftritt besser, als ich je gedacht hätte. Zwar kam es nicht an "ok go" im Februar an, aber vom Gefühl her hat es das um EINIGES überstiegen. Wahnsinn!

Als mohair ihr Set fertig hatten wurde wieder ein wenig umgebaut, bis schließlich der Drummer der Holloways das Schlagzeug ausprobierte und sich zufrieden in den Backstage-Bereich zurückzog. Einige Minuten später betraten sie endlich die Bühne: The Holloways! Begonnen wurde mit dem Albumtitel: "(So) This is Great Britain?" dicht gefolgt von den Krachern "Dancefloor", "Two left feet" und "Re-invent myself". Zwischendurch wurden Witzchen gemacht und vereinzelte Bandmitglieder liebevoll gebashed. Der Jägermeister wurde hoch angepriesen und sogleich wurden vier davon für die Band bestellt (durch den Sänger Alfi). Auf die Frage, ob wir als nächstes etwas Neues oder etwas Altes hören möchten, bekamen die Jungs aus Holloway, London ein einstimmiges "Generator" entgegengeschmettert. Unser Wunsch war ihr Befehl und so fingen sie gleich an und spielten für uns "Generator" – toll! Ich freute mich wie ein kleines Kind zu Weihnachten und tanzte ein wenig, wodurch ich meine migräneartigen Kopfschmerzen ignorierte und weiter Bier trank.

Es folgten einige weitere Songs aus dem Album, ebenso wie B-Seiten und einem Song namens "London town", den ich bisher nicht kannte, aber der mir sehr sehr gut gefiel; außerdem ging zwischendurch das Schlagzeug "zu Bruch" und Alfi informierte "mohair" mit den Worten: "Mohai! He broke your drums!", wobei der mohair's Sänger Tom antwortete: "Doesn't matter!".

Dann war plötzlich Schicht im Schacht – doch wir bekamen noch einige Zugaben. Kurz vor dem letzten Song wurden wir gebeten, die Bühne zu betreten und mit der Band zu tanzen und zu feiern. Ich habe es natürlich nicht gemacht, weil ich eine Pussy bin – ich gebe es wenigstens zu! ;-)

Die Bühne füllte sich mit Besuchern die (mehr oder weniger) tanzten und ihre Köpfe zu "Fuck ups" schüttelten, sodass die Band (bis auf den Drummer) schließlich VOR der Bühne stand und spielte und sang. Es war toll! Es war wirklich wirklich soooooo ewig toll!

Nach "Fuck ups" verabschiedete sich die Band schließlich gänzlich. Jedoch hängten erst Rob und dann Alfi ihre Gitarren einem Mädchen um den Hals und liefen anschließend im Club rum. Spunk lies es sich nicht nehmen, sich von mir mit meinem Handy zusammen mit Rob ablichten zu lassen – das Foto ist nicht wirklich gut geworden, aber man erkennt zumindest, dass es Spunk und Rob sind ;-). Ich hingegen lies es mir nicht nehmen, Rob zu sagen, wie toll ich ihren Auftritt fand und wie toll ich ihre Platte finde. Der recht angetrunkene Rob bedankte sich mit einem breiten lächeln und ich merkte, dass seine Zahnlücke auf den Bildern immer sehr klein rüberkam – ich beschloss, dass Zahnlücken sexy sind! Rob steht sie zumindest sehr gut. ;-)

Spunk und ich machten uns auf Richtung Ausgang, als ich Bryn bemerkte, der zusammen mit dem Drummer und einem weiteren Herrn an der Bar stand und sich unterhielt. Als wir bei ihnen standen und der Drummer schließlich verschwand, packte ich die Gelegenheit beim Schopfe und stellte mich neben Bryn – und ich war sehr dreist!

Ich: Excuse me, may I interrupt a sec?
Bryn: Sure! Of course!
Typ: I’ll be back in a minute, mate
Bryn: OK
Ich: That was awesome! I’ve been to several gigs this year and this was… whoa!
Bryn: Thank you! Great you enjoyed it!
Ich: Excuse my French... but... it’s was fucking awesome!
Bryn: Don’t worry about the swearing! That’s so great about Germany, you know? In England you’re not allowed to swear on television or in the radio – but you are here
Ich: Wait... did you just say, that it is allowed NOW in England?
Bryn: No. But it is in Germany, right?
Ich: Sure. We’re living in a free land – as long as you don’t hurt anybody
Bryn: See?
Ich: You know, I came like 200 km to see you and it was really worth it. Thank you for the gig. Keep on with the great work – I really love your sound

Das ist das, was ich mir merken konnte – denn wie immer, wenn mir jemand ganz arg gefällt, vergesse ich, was wir besprochen haben.

Als wir weiter Richtung Ausgang gingen, hielt uns ein Herr "mohair"-Aufkleber und Buttons entgegen, die wir dankend annahmen.

Typ: The guys are selling their CD over there
Ich: Yeah, see, that’s the problem: I really want to buy a CD but... is the album also available in stores already?
Typ: It will be reales in Germany in October
Ich: What? October!? Damn it! I have no money left today. Or do you think they’re going to sell me a CD for 2 Euros?
Typ: Ask them – they’re over there, selling Singles for 3 Euros as well
und zeigt Richtung Ausgang.

Spunk und ich also zum Stand mit den CDs, Buttons, Singles und Aufklebern.

Dunkelhaariger Typ: Hello ladies. Buttons and stickers?
Ich: Already have some, thanks. But why are you releasing the album in October? Why?
Dunkelhaariger Typ: Well, you can buy one today?
Ich: Oooooooh, I missed to pass at the bank earlier today...
Spunk: I have money!
Ich: Really?? How much is the CD?
Dunkelhaariger Typ: 10 Euros
Spunk: I have 10 Euros
Ich: Really??? Kannst Du mir das leihen und ich gebe es Dir draußen wieder, wenn wir bei der Bank waren? *große Augen krieg*
Spunk: Klar!
und kramt in ihrer Tasche
Typ neben dunkelhaarigem Typ, als ich eine CD gekriegt habe: So she lend you the money, you’ll give her the money back and a copy of the CD
Ich: I will give her the money back but I’m not sure about the copy

Ich unterhalte mich ein wenig mit dem dunkelhaarigen Typen und erzähle ihm, wie positiv überrascht ich von ihrer Band war und bin und das ich (offen gestanden) der Holloways wegen hier bin/war und das ich den Auftritt von mohair wirklich sehr "awesome" fand, als er plötzlich fragt:

Dunkelhaariger Typ: What are your names by the way? I’m Alex
und reicht uns seine Hand.
Ich: Tania
Alex: Hello Tania
Spunk: sagt ihren Namen
Alex: Stefanie?
Spunk: sagt ihren Namen wieder, der überhaupt GAR nicht wie "Stefanie" klingt.
Alex: Oh, sorry
Ich: Well, it sounded quite similar...

Wir lachen kurz und unterhalten uns weiter, als sich eine Dame zu uns gesellt und Alex für sich beansprucht.

Da kamen zwei junge Herren aus dem Club in unsere Richtung und stellen sich vor die CDs und schauen sich die Singles an.

Typ bei Alex: 10 Euros for the album, young man. That’s 10 Pounds in England
Ich: You’re selling it in England for 10 quid?
Typ bei Alex: Yes...
Ich: Could I have paid for it with Swedish Crowns, by the way? ‘Cause I still have like a thousand crowns with me
Typ bei Alex: You could have actually. ‘Cause we’re going to play in Sweden soon.
Ich: Really? Where exactly?
Typ bei Alex: In... uhm... Huls...something. At a festival.
Ich: Hultsfred?
Typ bei Alex: Yeah, the Hultsfred festival!
Ich: I wanted to... no I didn’t want to go there, really. I was thinking about the Peace and Love, but just to see Iggy Pop and the Stooges... not worth it, honestly.

Da erspähe ich das T-Shirt des einen "young man" und musste lächeln. Ich zeige darauf und sage: "Niiiiiice shirt!" Er lächelte zurück und bedanktw sich. Es war ein blaues T-Shirt mit ein paar bunten Herzchen oder Blümchen oder Krims-Krams (ich weiß es nicht mehr so genau) und in weiß stand darauf: "Don’t be upset, Emo Kid" – wirklich geil! Da erspähten wir den Sänger der mohair und Spunk bat mich, ihr ihre Konzertkarte zu geben. Sie nahm sie und bat den Sänger um ein Autogramm, dass sie auch bekam.

Schließlich beschlossen Spunk und ich, den Prime Club zu verlassen, doch ich hielt es für unangebracht, uns nicht von Alex zu verabschieden. Als wir am Ausgang standen und gehen wollten, winkte ich Alex (der sich noch immer mit dieser Dame unterhielt) und sagte: "Bye" als er uns ansah, sagte ich: "It’s been a pleasure". Da unterbricht er seine Unterhaltung mit einem "Excuse me for a minute" und reicht uns seine Hand, nachdem auch er sich auf dem Konzertticket von Spunk verewigt hatte. Er verabschiedete sich erst von Spunk und gab ihr einen Kuss auf die Wange – aus Reflex, und weil wir ja in Europa sind, beugte sich Spunk für einen zweiten vor und Alex sagte: "Oh yeah, twice – Europe, I forgot". Und ebenso wurde auch ich verabschiedet. "Get home safe" sagte er noch, bevor wir den Club verließen.

Mal ernsthaft: Welches Bandmitglied verabschiedet sich mit Küsschen von zwei Mädels, die er gerade kennen gelernt hat???

Den Weg nach Hause habe ich grinsend und mit meinen Kopfschmerzen kämpfend verbracht; und nachdem ich ca. 30 Minuten bei Spunk zu Hause auf der Treppe gesessen und mit meinem Magen gekämpft habe, habe ich eine Migränetablette eingeworfen und bin ins Bett gegangen.

Samstag, 28. April 2007:
Ausschlafen und ohne Kopfschmerzen aufwachen ist was tolles! Nach dem Frühstück sind wir wieder in Spunks Zimmer geeilt und haben Skins geschaut – toll toll toll! Ich liebe diese Serie! Und der Cliffhanger ist so was von: "aaaaaaaahhhhh – wollt ihr mich verarschen, oder was!?". Den Rest des Tages haben wir gegammelt, Fern- und DVD geschaut, Musik gehört und gegen 23 Uhr haben wir uns auf ein Bier aufs Dach gesetzt und zwei Fluppen durchgezogen. Es war toll. So befreiend auf der Treppe des Notausstiegs zu sitzen und über Köln zu schauen. Man kann sogar die Turmspitzen des Doms sehen :-).

Kurzum: Das war ein wirklich wirklich tolles Wochenende – solche Wochenenden sollte es öfter geben. :-D

P.S.: Bryn Bryn Bryn Bryn Bryn Bryn Bryn Bryn Bryn Bryn Bryn Bryn Bryn Bryn Bryn Bryn ist soooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo toll!!! Er könnte Björn Konkurrenz machen o_O

1 comment:

murmel said...

Wow, das klingt nach einem AFFEN-TITTEN-GEILEN-WOchenende ! :D
Freut mich, dass du (ausser den unglaublichen, fantastomatischen SILENT REVOLUTION) mit weiteren Vollblutmusikern sprechen konntest. ;)

Mein Wochenende war auch schön. Nicht so spektakulär, aber mindestens genauso schön. :)

*smooch*
die möwe