Ärzte statt Böller - oder: "Ja Bela, ignorier' mich ruhig!"

Nachdem Irish uns ihren superleckeren Spinatauflauf mit Nudeln zum Mittagessen gezaubert hat, machten wir Mädels (Spunk, Irish und ich) uns auf zum Rheinenergie-Stadion. Schon in der U- bzw. S-Bahn merkten wir, dass wohl halb Köln das selbe Fahrtziel hatte wie wir. Nette Menschen, die Ärzte-Fans. Muss man schon sagen :-)

Am Stadion angekommen, staunten wir nicht schlecht - die Schlange war ewig lang und nach einer Stunde waren wir endlich auf unseren Plätzen. Kaum setzen wir unsere verwöhnten Ärsche auf die Stühle, ging das Licht im ganzen Stadion aus und die Menge find an zu toben! "Unsere Herren" betraten die Bühne und begrüßten uns mit: "Wow, so viele Leute sind noch nie auf ne Silvesterparty von mir gekommen!" (O-Ton Farin Urlaub), bevor sie richtig loslegten mit "Schrei nach Liebe". Nach einigen Tracks zogen Irish und ich unsere Jacken aus (für alle, die es noch nicht wussten, es war ein OPEN AIR und wir hatten saugutes Wetter - bzw. wir saßen überdacht *g*). Wir pogten so gut es ging und sangen uns mit der restlichen Menge die Seele aus dem Leib. Ein einmaliges Erlebnis...

Farin und Bela neckten sich, doch als Bela zu Farin sagte: "Ich habe hier zwei Flugtickets nach Las Vegas. Morgen Abend können wir schon Mann und Frau sein" sagte Farin: "DU bist die Frau!" worauf Bela grinsend sagte: "Das ändert sich ja dann mal" und ich musste lachen. Eine humorvolle Truppe, die Herren :-)

Bela erspähte irgendwann ein "trauriges" Plakat, auf dem stand: "Farin, ich will ein Bier von Dir!" und er sagte: "Es fing alles an mit 'Farin, ich will ein Kind von Dir', jetzt sind wir bei 'Farin, ich will ein Bier von Dir' und als nächstes kommt dann 'Farin, ich bin ein Kind von Dir!'". Wieder haben wir gelacht (eigentlich habe ich die ganze Zeit nur gelacht). Bei "Das sind Dinge", das uns Rod ALLEIN auf einem Synthie vorspielte, betraten plötzlich ein riesiger Plüschhase und ein Küken die Bühne. Rod sowie das restliche Stadion lachten köstlich darüber und als sich der Hase die Gitarre umband und das Küken sich hinter seine Drums stellte wussten wir spätestens jetzt, wer von den possierlichen Tierchen Farin und wer Bela war.

Unsere Herren (entschuldigt, aber "unsere Jungs" bleibt vorbehaltlich Mando Diao überlassen *g*) spielten überwiegend Dinge, die NICHT kommerziell waren. Zum Beispiel spielten sie zu meiner Freude "Yoko Ono" ebenso wie den lustigen "Astronaut". Irgendwann durfte sich die Menge ein Lied wünschen und da es schwer würde, wenn 45.000 Menschen jeweils ein anderes Lied zur Bühne riefen, suchte sich Farin einen Jungen aus, der auf den Schultern getragen wurde. Dieser hieß Tim und wünschte sich "Zitroneneis".

Kurz vor Mitternacht spielten sie "Zu spät" und zehn Sekunden vor Mitternacht sagte Farin: "Sorry Bela, ich muss Deinen Witz unterbrechen, denn ich muss mit dem Countdown anfangen - fünf, vier, drei, zwei, eins - frohes Neues Jahr!"

VORHER brachte Bela noch einen Spruch, den ich sehr witzig fand. Es find an zu regnen und er fragte irgendwann: "Es regnet? Ist ja nicht schlimm. Eure Lieblingsband hat's ja trocken!" mit einem fiesen grinsen im Gesicht.

Kurz nach Mitternacht dann, nachdem wir ein tolles, privates Feuerwerk bekommen haben (O-Ton Bela: "Das habt IHR bezahlt!"), beendeten sie ihren Song "Zu spät" und brachten als Zugabe "Elke", wobei eine Zeile des ursprünglichen Textes umgewandelt wurde in: "Und wenn wir noch fünf Minuten länger spielen kommt die Polizei sogar".

Ein tolles Konzert und ein wunderbarer Abschluss für das Konzert-Jahr 2006 :-)

EDIT:
Vielleicht sollte ich die Überschrift kurz erklären: Nachdem Farin aus seinem Hasenkostüm "geschlüpft" ist, hat er versucht mit Bela zu sprechen, aber Bela hat sich intensiv mit dem Publikum beschäftigt. Irgendwann hat Farin dann halt gesagt: "Ja Bela, ignorier' mich ruhig! Ich bin hier! Dein Hase!" :-)